Ausbildung
 

 

Elementarschule Borken 1887-1890
Rektoratsschule Borken 1890-1895
Realgymnasium Osnabrück 1895-1901
Studium der Architektur an TH München, Berlin und Dresden 1901-1906

"...Unter dem Eindruck der großzügigen Bauernhöfe, der historischen Bauten der mittelalterlichen Kleinstadt und der nahe gelegenen berühmten Wasserburgen wuchs ich unter harmonischen, wirtschaftlich gesicherten Verhältnissen auf. Das väterliche Geschäft weitete andererseits den Blick, und es war in unserer, wie in ähnlichen Familien die Regel, dass die Jungens, die sich dem Geschäft widmen wollten, mit 15 Jahren in die Lehre, und mit 18 ins Ausland gingen. Wer das Abitur machten wollte, musste mit 14 Jahren aus dem Hause auf ein auswärtiges Gymnasium. Ich kam nach Osnabrück, das damals noch reich an architektonischen Bauten war. So wuchs in mir unbeeinflusst das Gefühl für handwerklich gutes Bauen und Formen. Bis zum Abitur 1901 war mir klar, dass ich ein Baumensch werden müsste. Meine Studien habe ich ohne festen Plan betrieben, dafür baute ich aber vom 4. Semester an größere und kleinere Häuser und lernte daran. Ich besuchte die Hochschulen in München, Berlin und Dresden. An der Dresdner Technischen Hochschule unterstützten die damaligen Professoren Kornelius Gurlitt, Fritz Schumacher, Hugo Hartung mein Interesse an der Entwicklung der architektonischen Formen aus der handwerklichen Grundlage. Im Herbst 1906 erledigte ich mein Dipl. Examen mit Auszeichnung..."1

Er beabsichtigt zu promovieren: 

"...Vorgestern war ich bei Ritters [Anna und Wilhelm Ritter] in Lack und Röhre um Besuch zu machen... Zugleich hatte ich bei Bruck und Gurlitt Besuch gemacht. Zu Pöppelmann [Peter Pöppelmann] will ich mal gelegentlich heraus. Gurlitt war nicht zu sprechen bei Bruck lernte ich die Gnädige, anscheinend sehr nett, kennen. Gurlitt traf ich dann gestern morgen in der Hochschule er freute sich sehr mich als einen der ihrigen kennen zu lernen. Denselben Quark hatte der Bruck gemacht. Ich konnte es nicht unterlassen zu bemerken, dass ich die Stellung nur als sehr vorübergehend betrachtete da ich es nicht gewohnt sei, für 150 M im Monat zu arbeiten wo ich meinen Leuten mehr bezahle. Bruck meinte nämlich ob ich ganz bei der Hochschul-Karriere bleiben wolle. Ich lehnte das lachend ab mit dem Bemerken ich könne mich auf einen solchen Kummerbetrieb nicht einlassen. Im ganzen war ich, glaub ich, etwas boshaft da ich mir von der hohen Professorenwürde gar nicht imponieren ließ.                        Mit Gurlitt, der sehr nett war, sprach ich über dies und jenes und vor allem über meine Doktorarbeit. Er war ganz damit einverstanden, dass ich eine Stadtbautechnische Frage behandele, wollte mir gerne behilflich sein. Pfingsten werde ich mir also das nötige Material an Stadtplänen von Borken etc. mitbringen und flott an die Arbeit gehen. Verschiedene, die später wie ich das Examen gemacht haben, sind schon mit der Doktorarbeit flott zugange..."(4.5.07) 2

Dies könnten die Gründe gewesen sein, dass es nicht zur Promotion kam:

"...Im folgenden Jahr wurde ich planmäßiger Assistent an der T. H. Dresden. Im gleichen Jahre verheiratete ich mich mit der Tochter des Malers Otto Piltz aus Weimar. Für den Wunsch mich in der Steinbruch Industrie zu betätigen, zahlte ich in den folgenden Jahren reichlich Lehrgeld. Doch brachte mich diese Tätigkeit im Herbst 1908 nach Berlin..."1

 

 

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Wilhelm Büning als Abiturient 1901 der Oberrealschule Osnabrück, heute
Ernst-Moritz-Arndt- Gymnasium  

Foto: Rud. Lichtenberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Wilhelm Büning als Student und Architekt um 1904   

Foto: Aug. Elsner Borken