Diese Siedlung in Berlin-Reinickendorf wurde unter der Regie des
Stadtbaurats Martin Wagner von den Architekten Bruno
Ahrends, Wilhelm Büning und Otto
Rudolf Salvisberg in den Jahren 1928-1931
gebaut. Bauherr war die "Primus Heimstätte", für die Büning
bereits die Siedlung am Tile-Brügge-Weg
gebaut hatte. Planung und Gestaltung der Außenanlagen durch Ludwig Lesser.
Charakteristisches städtebauliches Merkmal der Siedlung
sind die Eingangssituationen: Bei Ahrends die 4-geschossigen Torgebäude
(Kreuzung Emmentaler Str., Aroser Allee,
bei Salvisberg das Laubenganghaus (Überbrückung der Aroser Allee) und bei Büning drei schmale hohe
Bauglieder, die die Siedlung an die bestehende Bausubstanz in der Emmentaler und
Genfer Str. anbindet und optisch von ihr trennt.
Die Architekturwerkstatt Pitz/Brenne hat 1981 den
Zustand der Siedlung einer umfassenden Bestandsaufnahme unterzogen und
das Ergebnis in einer 5-bändigen Dokumentation8
festgehalten. Die danach begonnene Restaurierung der Siedlung konnte
anhand dieser Ergebnisse sachgerecht durchgeführt werden.
Der Bauteil Büning (grün markiert) erstreckt sich zwischen Schiller-Ring und Genfer
Str. Die Winkel-Baukörper der Wohnzeilen bilden durch die Biegung der Straßen einen
Fächer. An den Ecken der Kreuzung Genfer Str. mit der Emmentaler Str.
ist eine ältere Bebauung vorhanden. 1931
wird der Bauteil Büning erweitert um den geschlossenen Block zwischen
den Straßen Aroser Allee, Bieler Str., Emmentaler Str. und Baseler
Str.
Darüber hinaus gehörte das zentrale Heizwerk/Wäscherei
zum Bauteil Büning.
Zu welchem Bauteil die Ladenbauten an der Aroser Allee zwischen dem
Laubenganghaus von Salvisberg und den Wohnzeilen von Büning gehören
ist nach der Aktenlage nicht eindeutig geklärt, vgl.10
Im 2. Weltkrieg wird die "Weiße Stadt" von
größeren Kriegsschäden verschont. In den Jahren 1948 bis 1954 berät
Wilhelm Büning den damaligen Eigentümer GSW und die ausführenden
Baufirmen bei der Behebung der entstandenen Schäden.
Am 7.7.2008 wird die "Weiße Stadt" als
eine der "Sechs Siedlungen der Berliner Moderne" in die Liste des UNESCO-Welterbes
aufgenommen.
Seit 2006 wird auf 4 Stelltafeln an der Aroser Allee
an
die Erbauer der Weißen Stadt erinnert: